Archive Doku | archaeometallurgie.de
Sep 30 2021

Mini-Doku: Eine neue Hakenbüchse für das Museum Schloss Salder

Bastian Asmus

Wir bleiben im späten Mittelalter und bei den Feuerwaffen, genauer bei den Hakenbüchsen. Ein Thema, das mich fasziniert, nicht wegen der Anwendung der Feuerwaffen, die ich ablehne, sondern wegen der Ingenieursleistung der Gießer im späten Mittelalter.

Bohren von Vollmetall war im späten Mittelalter nicht möglich. Die Bohrer, oder Neber, wie sie hießen waren schlicht nicht gut genug um Bronze zu bohren. Was es gab, waren Neber, die aber eher als Reibahlen, oder bestenfalls zum geringfügigen Aufbohren taugten.

Ein spätmittelalterlicher Bohrer, Neber genannt. Der text besagt: ein Neber dii püxn aüf zü porn.

 

Was hat das nun mit den Gießern zu tun?

Ganz einfach: Da der Lauf nicht gebohrt werden konnte, musste er gegossen werden. Dies führ zu außerordentlichen Schwierigkeiten, die umso größer werden, je länger und dünner die Läufe werden.

Das Museum Schloss Salder besitzt ein Hakenbüchsenfragment, das auf Burg Lichtenberg bei Salzgitter gefunden wurde und ist auf mich zugekommen, ob es möglich sei, die zugehörige Hakenbüchse zu rekonstruieren. Ziel ist eine beschussfähige (Böller) Hakenbüchse, die zusammen mit der Hakenbüchsenfragment im Museum Schloss Salder ausgestellt werden soll.

Der oben erwähnte Wunsch nach dem Beschuss, erlegt uns einige Einschränkungen auf, die im Einzelnen diskutiert werden müssen, da wir in diesen Punkten vom original abweichen müssen.

Ich habe mich dazu entschieden dieses Projekt als Mini Dokumentarfilm zu begleiten. Im ersten Teil beschreibe im Video zunächst woher der Fund  stammt und was Hakenbüchsen überhaupt sind. Wozu hat man sie verwendet? Wann kamen sie auf? Wie ist der Fund zu datieren? Welcher Vergleichsstücke gibt es?

Welche Schwierigkeiten es mit sich bringt aus einem Fragment eine komplette Hakenbüchse zu rekonstruieren, wird in der Doku ebenso thematisiert, wie die Tatsache, dass es sich bei der Rekonstruktion natürlich nur um eine Hypothese handeln kann, denn der Fund ist ziemlich einzigartig!

Literatur

Kellner-Deppner, C. and Oppermann, M. (2013) ‘Eine Hakenbüchse auf der Burg Lichtenberg’, Burgkurier. Mitgliederinformation des Fördervereins Burg Lichtenberg e.V. Edited by Förderverein Burg Lichtenberg e.V., pp. 7–10. Available at: http://www.fv-burg-lichtenberg.de/kuriere/pdfs/bk13.pdf (Accessed: 17 March 2021).

Jul 6 2019

Ziselieren wie in der Romanik

Bastian Asmus
Das Zieselieren des Löwenaquamaniles in Bild und Ton.

In diesem Artikel geht es um die Nacharbeit, das Ziselieren dieses Aquamaniles, wie es in der Romanik möglich gewesen wäre. Um die gießtechnisch bedingten Löcher zu verschließen, wird in der modernen Kunstgießerei ein WIG Schweißgerät verwendet. Ich verwende hier aber genau zurecht gefeilte Stücke der gleichen Legierung, die dann mit Weichlot eingelötet werden. Als Weichlot dient Zinn.

Bild eines Löwenaquamaniles, das von Dr. Bastian Asmus nach einem Original aus der Romanik modelliert und ziselert urde.

Löwenaquamanile nach einem Original von AD 1200. Das Aquanmanile wurde wie in der Romanik nur von Hand ziseliert und graviert.

Was wissen wir über Ziselieren in der Romanik?

Von Vergleichsfunden wissen wir dass Löcher mit kleinen Metallstücken verlötet wurden. Dabei ist zu beobachten, dass die eingesetzten Stücke regelmäßgie Kanten, also rund, oder rechteckig sind . Das ist gut nachzuvollziehen, denn diese Stücke mussten manuell hergestellt und eingepasst werden.

Während der Arbeit an der Rekonstruktion habe ich festgestellt, dass die plastische Verformbarkeit der verwendeten Kupferlegierungen von großem Vorteil ist: Die einzusetzenden Stücke können über Feilen und Schleifen hinaus auch durch Eintreiben an die entsprechende Form des Lochs angepasst werden. Dies hilft den Lötspalt möglichst klein und nahezu unsichtbar zu gestalten.

In diesem ersten Versuch geht es um die Annäherung an das mittelalterliche Verfahren. Fragestellung ist hier in erster Linie, ob es möglich ist mit Weichlot praktikable und anwendungstaugliche Verfahren zu finden, um ein wasserdichtes und ein mechanisch belastbare Verlötung herzustellen. Um die Erfolgschance der Reparatur zu gewährleisten wurde der Versuch zunächst mit handelsüblicher Lötflamme und Zinnlot durchgeführt.

Neben der Verschließen der gusstechnisch bedingten Öffnungen, war es notwendig die Oberfläche zu feilen, hierbei habe ich zum großen Teil handelsübliche Feilen eingesetzt. Allerdings musste ich mehrere gekröpfte Riffelfeilen herstellen, um an schwer zugängige Stellen zu gelangen. Hierzu wird in kurzer Zeit ein eigener Beitrag erscheinen.

Ausblick

Nachdem das Verlöten der einzusetzenden Stücke hervorragend funktioniert hat und zu brauchbaren Ergebnissen geführt hat, wird nun in einem zweiten Versuch zum mittelalterliche Lötverfahren, diese experimentell getestet werden. Hinweise zum Löten finden sich u.a. bei Theophilus Preybyter . Auf diese Weise nähern wir uns dem Ziselieren wie in der Romanik Schritt für Schritt.

Literatur:

Theobald, W. (1984) Technik des Kunsthandwerks im zwölften Jahrhundert des Theophilus Presbyter. Diversarum artium schedula. Düsseldorf: VDI-Verl (Klassiker der Technik).
Barnet, P. and Dandridge, P. (eds) (2006) Lions, dragons, & other beasts: aquamanilia of the Middle Ages, vessels for church and table. New Haven: Yale University Press.
Lauffenberger, J. (2007) ‘Discovering” a Medieval candlestick in the collection of the Walters Art Museum’, Objects Specialty Group Postprints, 14, pp. 130–145. Available at: http://resources.conservation-us.org/osg-postprints/wp-content/uploads/sites/8/2015/02/osg014-08.pdf.

Aug 2 2018

Bienenkorbglocke aus der Romanik erfolgreich gegossen

Bastian Asmus

Erfolgreicher Guss einer Bienenkorbglocke aus der Romanik

Am Samstag, den 28.7.2018 wurde erfolgreich eine „neue“ Bienenkorbglocke aus der Romanik  gegossen. Ziel des Projekts war es einerseits den etwa 1000 Jahre Herstellungsprozess vor Ort zu demonstrieren, andererseits eine „passende“ Glocke für die Bartholomäuskapelle in Paderborn zu gießen. Hierzu hat mich das Erzbischöfliche Generalvikariat beauftragt und es freut ganz außerordentlich, dass aus dem ursprünglichen archäologischen Ansatz die 1000 Jahre alte Technik wieder zum Leben zu erwecken, eine neue Glocke für eine 1000 Jahre alte Kapelle entstanden ist. Befriedigender kann der Beruf eines Archäometallurgen nicht werden!

Am Gusstag wurde um 7.00 Uhr angefangen, den Schmelzofen mit Holz vor zu heizen. Außerdem mussten die Wachsablaufkanäle verschlossen werden, was zu einigen Verbrennungen geführt hat, da die Gussform noch immer etwa 400 °C hatte. Gegen 12.00 wurde die Tiegel und das erste Metall eingesetzt, insgesamt 2o kg CuSn10 Bronze, verteilt auf drei Tiegel. Bereits eineinhalb Stunden später waren diese geschmolzen und die restlichen 35 kg CuSn10 wurden zugesetzt. Erst kurz vor dem Guss wurde soviel Zinn zugesetzt, dass sich die von Theophilus beschriebene 20%ige Zinnbronze ergab.

Um 15.15 war das Metall flüssig, musste jedoch noch zwei Stunden flüssig gehalten werden, um den Termin um 17.00 einzuhalten und den Vespe Teilnehmern die Gelegenheit zu geben, den GUss mit zu erleben.

Theophilus wusste wie’s geht

Nach Theophilus Presbyter erfordert der Prozess das Herausschlagen des Kerns im warmen Zustand um eine Rissbildung, aufgrund der Metallschwindung und der dünnen Glockenrippe zu verhindern. Auch wenn Theophilus hier das „Ausdehnen des Kerns“ als Ursache annimmt, so zeichnet ihn doch seine besondere Beobachtungsgabe aus, die ihn als ein Praktiker der Materie auszeichnen, der aktiv „Troubleshooting“ betrieb um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Einmal mehr müssen wir vor unseren Altvorderen den Hut ziehen.

Zum Schluss sei noch einmal ein Wort an mein hervorragendes Team gerichtet, das durch tatkräftige Unterstützung aus Paderborn eine unglaubliche Leistung vollbracht hat: Danke an Euch alle.

Genau wie am Original, das als Vorbild diente, habe ich Wert darauf gelegt, dass sich die Fingerabdrücke des Gießers am Henkel abzeichnen. Auch das ist geglückt:Die frisch gegossene romanische Bienenkorbglocke für die Bartholomäuskapelle in Paderborn. Diese ist eine Rohguss vor der Bearbeitung.

Mit abgegossene Fingerabdrücke des GLockengießers dieser "neuen" Bienenkorbglocke aus der Romanik

Wie das Hachener Original, hat auch die Paderborner Bienenkorbglocke die Fingerabdrücke ihres Schöpfers am Henkel…

 

Die neu gegossene "Bienenkorbglocke aus der Romanik" für die Bartholomäuskapelle in Paderborn.

Die neu gegossene Glocke nach einer Bienenkorbglocke aus der Romanik für die Bartholomäuskapelle in Paderborn.

Der gesamte Herstellungsprozess wurde filmisch dokumentiert und in einer Serie von kurzen Clips veröffentlicht. Die gesamte Playlist lässt sich hier ansehen:


Jul 3 2018

Eine romanische Bienenkorbglocke für die Bartholomäuskapelle

Bastian Asmus


Besuch bei Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck.

Eine romanische Bienenkorbglocke für die Bartholomäuskapelle soll es werden. Was für eine großartige Entwicklung aus der experimentellen Archäologie heraus! Nachdem ich seit 2015 an der Rekonstruktion der von Theophilus Presbyter beschriebenen Glockengusstechnik gearbeitet habe , und die dieses Jahr endlich zu der lange ersehnten Glocke für den Campus Galli geführt hat, geht es nun noch einen großen Schritt weiter: Denn nicht nur möchte das Metropolitankapitel Paderborn, im Rahmen der 950 Jahrfeier des Imad-Domes zeigen, wie eine Bienenkorbglocke um das Jahr 1000 gegossen wurde. Nein, diese Glocke ist für die romanische Bartholomäuskapelle, die 2017 ihr 1000 jähriges Bestehen feierte.

Bartholomäuskapelle, der Dachreiter für die romanische Kapelle ist noch leer!

Die Paderborner Bartholomäuskapelle aus dem 11. Jahrhundert. Wie gut zu erkennen ist, ist der Dachreiter noch leer! Hier soll die neue romanische Glocke aufgehängt werden.

Die Bartholomäuskapelle ist nicht nur einfach eine romanische Kapelle, sie ist eine bedeutende architektonische Leistung des hohen Mittelalters, die mit ihren byzantinischen Stilelementen keine direkten Vorläufer oder Folgebauten besitzt. Diese älteste Hallenkirche Deutschlands wurde zu ottonischer Zeit als Pfalzkapelle im Zuge des Neubaus der Paderborner Pfalz errichtet.

Eine romanische Bienenkorbglocke entsteht

Die Bartholomäuskapelle bekommt eine Glocke, die zu ihrer Entstehungszeit passt. Als Vorbild für die neue Glocke, fiel die Wahl auf eine romanische Bienenkorbglocke aus Nordrhein-Westfalen. Die Glocke von Hachen ist heute im Glockenmuseum der Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck zu bestaunen, welche die Glocke 1938 von der Glockengießerei Heinrich Hupert aus Brilon erwarben. Die Gebrüder Grassmayr erlaubten es mir die Glocke genau zu vermessen, so dass eine Neuschöpfung dieses Glockentyps gelingen kann. Dabei geht es geht hier nicht darum eine genaue Kopie der Hachener Glocke zu fertigen. Vielmehr ist sie als Vorbild zu sehen, um eine „neue romanische“ Glocke zu gießen. Die Technologie des Glockengusses ist dieselbe, wie die zur Herstellung der Canino-Glocke von mir rekonstruiert und experimentell durchgeführt wurde; also das Wachsausschmelzverfahren, wie es bei Theophilus Presbyter beschrieben wurde .

Bell of Hachen

Glocke von Hachen, heute im Glockenmuseum Grassmayr in Innsbruck. Im Vergleich zu der frühen Canino Glocke, besitzt diese Glocke hier bereits eine ausgeprägte Flanke und Schulter.

 

Um das Jahr 1017 hatte man schon mindestens zwei Jahrhunderte Erfahrungen im kirchlichen Glockenguss. Neben der Wandstärke der Rippe, hat sich auch die Bienenkorbform von einer eiförmigen zu einer Form entwickelt, die bereits ausgeprägte Flanken und Schulter besaß. Selbst die Klanglöcher sind oft nur noch als typologisches Rudiment vorhanden. Neben den gusstechnischen Fragen treten nun insbesondere Fragen, welche die konzeptuelle Seite der Glockenentwicklung betreffen:

  • lassen sich die verschiedenen Maße der Glocke in ein bestimmtes Verhältnis setzen?
  • wie wurde im Mittelalter eine Glocke konzipiert?
  • welche Möglichkeiten der Vermessung gab es?
  • wie genau lässt sich der Klang vorhersagen?

Hierzu wurden alle Rippen zeitgleicher Glocken studiert und verglichen. Drescher hat hier bereits sehr wertvolle Arbeit geleistet , auf die zurück-gegriffen werden kann.

Exkurs: Die Fingerabdrücke des Hachener Glockengießers

Während der Untersuchung der Hachener Glocke konnte ich die Fingerabdrücke meines von 1000 Jahre lebenden Kollegen in der Glocke entdecken. Das ist auch für einen Archäologen ein äußerst beeindruckender Moment gewesen.

fingerabdrücke

1000 Jahre alte Fingerabdrücke meines „Kollegen“ im Henkel der Hachener Glocke! Breite des abgebildeten Henkels: 33mm.

In der Romanik noch immer ohne Schablone

Wie kann man sich den Herstellungsprozess vorstellen? Hat ein Geistlicher eine andere Glocke gesehen und den Wunsch entwickelt, ebenfalls eine Glocke zu besitzen. Wurde dann der Wunsch geäußert: „Ich hätte gerne eine Glocke wie die aus Mainz?“ oder war es doch ganz anders?  Diese Fragen werde ich wohl so schnell nicht beantworten können. Aber, da Theophilus noch einmal hundert Jahre später noch immer nicht von der Schablone spricht, müssen wir davon ausgehen dass die Rippen der Glocken auf eine andere Art und Weise hergestellt wurde. Ein direkter Vergleich verschiedener Rippen war somit nicht möglich, und erklärt deshalb auch, warum sich die Klangfindung der frühen Glocken zunächst wohl auf den Zufall stützen musste. Denn es dürfte klar sein, dass erst die Dokumentation der Glockenrippe zu kontrollierten Versuchen zum Einfluss der Rippe auf den Klang geführt haben dürften.

Die Bienenkorbglocke von St. Georg, Lutter am Barenberge aus dem 12. Jahrhundert, auch Ribernus Glocke genannt, besitzt eine ähnliche Form wie die Glocke aus Hachen. Quelle: Sebastian Wamsiedler http://www.glockenberatung.de.

Mit der Herstellung der romanischen Glocke für Paderborn stellt sich für mich gewissermaßen ein ähnliches Problem. Ich habe einen Auftraggeber, der eine Glocke kennt, die er gerne möchte. Ich kann mir die Glocke ansehen, und vermessen, kann aber das Schablonierverfahren nicht nutzen um die Rippe zu übertragen, da dieses im 11. Jahrhundert nicht bekannt war. Also kann ich die mit dem Greifzirkel erfassten Abmessungen mit dem Greifzirkel übertragen. Hierbei ergeben sich zwangsläufig Ungenauigkeiten, die, so vermute ich aber kein Problem darstellten. Dennoch fragt man sich bei der Arbeit, ob den Maßen nicht eine Art Faustregel zu Grunde liegt. Drescher spricht hier vom Grundmaß, welches er als den Durchmesser der Glocke am Schlagring definiert.

Die Hachener Glocke besitzt ein Verhältnis der Höhe zum Schlagring von 5:4, sowie ein Verhältnis des Durchmesser an der Schulter zur Gesamthöhe der Glocke von 1:2, sowie ein Verhältnis von etwa 1:1 Schlagringdurchmesser zur Höhe des Klangkörpers. Weitere eindeutige Verhältnisse konnten bisher jedoch nicht festgestellt werden, insbesondere zur Schweifung der Glockenflanke.

Dokumentation

Das Projekt wird als Videolog dokumentiert und in mehreren Kurzfilmen festgehalten. Bisher sind die ersten vier Arbeitstage von statten gegangen, die allerdings nicht mit den Prozesstagen gleichzusetzen sind, da der relativ massive Gusskern mehrere Tage zum Trocknen benötigt. Bisher dauert der Prozess seit dem 23.6.2018 an, damit sind bis zum Schreiben (3.7.2018) dieses Artikels bereits elf Prozesstage vergangen.

Tag 1 und 2 Romanische Bienenkorbglocke

Tag 3 und 4 Romanische Bienenkorbglocke

Tag 5 und 6 Romanische Bienenkorbglocke

Tag 7 bis 10 Romanische Bienenkorbglocke

Tag 11 bis 15 Romanische Bienenkorbglocke

Literatur

Drescher, H. (1995) ‘Gießformen früher Glocken aus Mainz’, Mainzer Zeitschrift, 90/91, pp. 183–225.
Asmus, B. (2016) ‘Theophilus und der Guss einer Bienenkorbglocke. Ein Experiment’, Der Anschnitt, 68(1–2), pp. 45–60.
Brepohl, E. (1999) Theophilus Presbyter und das mittelalterliche Kunsthandwerk. Band 2 Goldschmiedekunst. Böhlau.
Theobald, W. (1984) Technik des Kunsthandwerks im zwölften Jahrhundert des Theophilus Presbyter. Diversarum artium schedula. Düsseldorf: VDI-Verl (Klassiker der Technik).
Hawthorne, J.G. and Smith, C.S. (1979) Theophilus: On divers arts : the foremost medieval treatise on painting, glassmaking and metalwork / Theophilus / translated from the Latin with introduction and notes by John G. Hawthorne and Cyril Stanley Smith. New York: Dover.

 


Okt 25 2017

Kurzdoku – Lieblingswerkzeug der Zapfenmacher?

Bastian Asmus


Eine Konusreibahle für den Zapfenmacher

Die Zapfenmacher gehörten zu den Rotschmieden. Hier geht es um die recht einfache Frage, wie das konische Loch des Zapfhahns bearbeitet wurde. Obwohl man das natürlich komplett manuell machen kann, wie ich das in den Kurzdokus gezeigt hatte, ist es höchst unwahrscheinlich, dass dies beispielsweise bei den Nürnberger Rotschmieden oder Zapfenmachern auch tatsächlich so gemacht wurde. Denn das Einschleifen der Küken in den Hahn erfordert selbst bei guter Passgenauigkeit beim Guss einige Stunden. Selbstverständlich ist es nicht der zeitliche Aufwand, der mich veranlasst hat, das Einschleifen des Kükens genauer  zu untersuchen. Es sind diese Abbildungen in den Nürnberger Hausbücher der Zwölfbrüderstiftung und in Christoph Weigels Ständebuch .

Zapfenmacher Hans Zeuller

Rotschmied und Zapfenmacher Hans Zeuller

Rotschmied Hans Zeuller mit einer Konusreibahle. Quelle: Wikimedia Commons

Gut zu erkennen ist das Werkzeug mit dem Hans Zeuller die Innenseite des Zapfhahns bearbeitet. Es ist anzunehmen, dass es sich um eine Art konischer Reibahle handelt; also einem Werkzeug, Continue reading