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Steinformen

Bastian Asmus

Steinformen, Dauerformen aus Stein

Steinformen sind Dauerformen aus Stein und im Gegensatz zu Lehm – oder Sandformen mehrmals verwendbar. Dieser Vorteil ermöglicht es dem Gießer größere Stückzahlen ohne großen Aufwand herzustellen. Dem stehen zwei Nachteile gegenüber:

  1. Da Hinterschneidungen nicht möglich sind lassen sich nur relativ einfache Gegenstände gießen
  2. Ein erhöhter Zeitaufwand ist zur Herstellung der Form notwendig

Nebenstehend sehen Sie eine Formhälfte für eine Sichel. Die zweite Hälfte der Form besteht aus einer glatten Steinplatte, da die Rückseite der Sichel flach ist. Solche Hälften nennt man auch Blindhälften. Aus diesem Grund befinden sich in der abgebildeten Sichelform keine Bohrungen für Passstifte. Steinformen sind also eine sehr gute Sache für unkomplizierte Gegenstände wie Messer, Beile ohne Schaftloch, Dolche, Schwerter, Sicheln usw.

Steinformen mit eingelegten Kernen

Die Menschen in der Bronzezeit waren allerdings sehr kreativ und haben der zweiteiligen Formen einen sog. Kern hinzugefügt. Für Gegenstände, die zwar immer noch verhältnismäßig einfach sind, aber bereits über Hohlräume wie Tüllen und dergleichen verfügen, werden zusätzlich zu den zwei Formhälften, die die „Aussenseiten“ abformen, noch der Kern benötigt, der beispielsweise die „Innenseite“ einer Tülle abformt. Kerne können aus vielerlei Materialien hergestellt werden, solange sie trocken und feuerfest sind. Die wichtigsten Materialien sind Formlehm und Metall, seltener Sand- oder Speckstein.

Die Slideshow zeigt ein paar Bilder der Herstellung einer Steinform für eine Speerspitze.


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