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Mini-Doku: Eine neue Hakenbüchse für das Museum Schloss Salder

Bastian Asmus

Wir bleiben im späten Mittelalter und bei den Feuerwaffen, genauer bei den Hakenbüchsen. Ein Thema, das mich fasziniert, nicht wegen der Anwendung der Feuerwaffen, die ich ablehne, sondern wegen der Ingenieursleistung der Gießer im späten Mittelalter.

Bohren von Vollmetall war im späten Mittelalter nicht möglich. Die Bohrer, oder Neber, wie sie hießen waren schlicht nicht gut genug um Bronze zu bohren. Was es gab, waren Neber, die aber eher als Reibahlen, oder bestenfalls zum geringfügigen Aufbohren taugten.

Ein spätmittelalterlicher Bohrer, Neber genannt. Der text besagt: ein Neber dii püxn aüf zü porn.

 

Was hat das nun mit den Gießern zu tun?

Ganz einfach: Da der Lauf nicht gebohrt werden konnte, musste er gegossen werden. Dies führ zu außerordentlichen Schwierigkeiten, die umso größer werden, je länger und dünner die Läufe werden.

Das Museum Schloss Salder besitzt ein Hakenbüchsenfragment, das auf Burg Lichtenberg bei Salzgitter gefunden wurde und ist auf mich zugekommen, ob es möglich sei, die zugehörige Hakenbüchse zu rekonstruieren. Ziel ist eine beschussfähige (Böller) Hakenbüchse, die zusammen mit der Hakenbüchsenfragment im Museum Schloss Salder ausgestellt werden soll.

Der oben erwähnte Wunsch nach dem Beschuss, erlegt uns einige Einschränkungen auf, die im Einzelnen diskutiert werden müssen, da wir in diesen Punkten vom original abweichen müssen.

Ich habe mich dazu entschieden dieses Projekt als Mini Dokumentarfilm zu begleiten. Im ersten Teil beschreibe im Video zunächst woher der Fund  stammt und was Hakenbüchsen überhaupt sind. Wozu hat man sie verwendet? Wann kamen sie auf? Wie ist der Fund zu datieren? Welcher Vergleichsstücke gibt es?

Welche Schwierigkeiten es mit sich bringt aus einem Fragment eine komplette Hakenbüchse zu rekonstruieren, wird in der Doku ebenso thematisiert, wie die Tatsache, dass es sich bei der Rekonstruktion natürlich nur um eine Hypothese handeln kann, denn der Fund ist ziemlich einzigartig!

Literatur

Kellner-Deppner, C. and Oppermann, M. (2013) ‘Eine Hakenbüchse auf der Burg Lichtenberg’, Burgkurier. Mitgliederinformation des Fördervereins Burg Lichtenberg e.V. Edited by Förderverein Burg Lichtenberg e.V., pp. 7–10. Available at: http://www.fv-burg-lichtenberg.de/kuriere/pdfs/bk13.pdf (Accessed: 17 March 2021).

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