Mai
22
2015
Bastian Asmus
Aristoteles und Phyllis Aquamanile, 2015 von Bastian Asmus nach einem niederländischem Original aus dem 15. Jahrhundert.
Aristoteles und Phyllis in einem Ausschnitt aus dem Maltererteppich. heute im Augustinermuseum Freiburg. Quelle: Wikimedia Commons.
Das mittelhochdeutsche Märe um Aristoteles und Phyllis entstand wohl im 13. Jahrhundert am Oberrhein zwischen Basel und Strassburg. Dieses Märe war ein beliebtes Motiv und findet sich nicht nur in plastischen Werken, sondern auch in Teppichen und Zeichnungen. König Philipp von Mazedonien lässt seinen Sohn Alexander, später der Große genannt, von Aristoteles erziehen. Der junge Alexander, unsterblich in die schöne Phyllis verliebt, wird von seinem Lehrmeister für seine geistige Abwesenheit gescholten und vor den Gefahren der Liebe gewarnt. Aristoteles erreicht die Trennung der Liebenden durch Intervention beim König. Auf Rache sinnend verführt Phyllis Aristoteles und verlangt als Preis für ihre Liebe, dass sie auf seinem Rücken im Garten umher reiten dürfe. Hierbei wird Aristoteles von der Königin entdeckt und fällt der Schmach und Schande anheim, da er seinen eigenem Ansprüchen nicht genügen kann. Er wird verbannt und sinnt daraufhin über die Schlechtigkeit der Welt nach.
Aristoteles und Phyllis. Hausbuchmeister 15. Jahrhundert. Quelle: Wikimedia Commons.
Zur Herstellungstechnik des Aquamanilen: Dieses Aquamanile wurde aus Bronze im Wachsausschmelzverfahren gegossen. Dazu wurde ein Modell aus Bienenwachs modelliert. Das hier abgebildete Aquamanile ist eine Nachschöpfung und steht heute im Europäischen Hansemuseum in Lübeck.
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Mai
22
2015
Bastian Asmus
Ritter Aquamanile
Neben den Löwen und Greifen Aquamanile gab es weitere Formen von Aquamanilen. Eine große Gruppe bildeten die Reiter oder Ritter Aquamanilen . Einer dieser Ritter Aquamanilen entstand Anfang 2015 neu in meiner Werkstatt und das originale Stück aus dem 13. Jahrhundert stellt eine beeindruckende Leistung der mittelalterliche Gießkunst dar. Zur aufwendigen Gestaltung, die ein Ritter auf einem Pferd darstellt, kommen noch die völlig freistehenden Arme und Beine, sowie die Steigbügelhalter hinzu! Besondere Beachtung verdient aber das Zaumzeug, das teils unter 2mm Materialstärke aufweist.
Wie auch das Greifen Aquamanile kann es im neu gegründeten Europäischen Hansemuseum betrachtet werden.
Das Aquamanile entstand Anfang 2015 in der Werkstatt von Bastian Asmus. Es wurde aus Bienenwachs modelliert und im Wachsausschmelzverfahren aus Bronze gegossen. Es ist eine originalgetreue Neuschöpfung eines Ritter Aquamaniles aus dem 13. Jahrhundert.
Literatur
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Falke, O. von and Meyer, E. (1935) Romanische Leuchter und Gefässe, Giessgefässe der Gotik. Berlin, Heidelberg: Univ.-Bibl., Dt. Verl. für Kunstwiss. (Sonstige kunstwissenschaftliche Literatur).
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Mai
21
2015
Bastian Asmus
Dieses Greifen Aquamanile ist Anfang 2015 entstanden und kann ab dem 30. Mai 2015 im neu gegründeten Europäischen Hansemuseum betrachtet werden. Hierfür wurde der Greif von Ragna Asmus modelliert- Das Greifen Aquamanile hat ein Nürnberger Aquamanile aus dem 15. Jahrhundert zum Vorbild und ist heute im Metropolitan Museum New York zu sehen. Somit ist es erheblich jünger als das Löwen Aquamanile, das ich vor zwei Jahren modelliert habe. Continue reading
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Apr
21
2015
Bastian Asmus
Hier geht es um das Selbstbildnis des Peter Vischer, wie es am Sebaldusgrab im der Nürnberger Selbalduskirche zu sehen ist.Peter Vischer der Ältere lebte von 1455-1529 in Nürnberg und schuf u.a. das Sebaldusgrab in der Sebalduskirche in Nürnberg.
Da ich meine Kunstgießerlehre in Nürnberg absolviert habe, verbindet mich ein besonderes Band mit den Nürnberger Persönlichkeiten der Renaissance, v.a. mit den Kunstgießern. Unter diesen nimmt Peter Vischer eine Sonderrolle ein, weshalb ich sein Selbstbildnis seinerzeit als eines von drei Gesellenstücken gegossen habe. Hier folgen ein paar Detailaufnahmen dieses Nachgusses.
Die Plastik wurde in einem Stück im Wachsausschmelzverfahren gefertigt. Gegossen wurde stehend mit einem simplen Anschnittsystem. Die Wandstärke beträgt in etwa 2.5- 3 mm. Die besondere Leistung besteht in dem fehlerfreien Guss, und dem minimalen Einsatz von Kernnägeln.
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Aug
25
2014
Bastian Asmus
Seit längerem beschäftige ich mich mittelalterlicher Gusstechnologie, und der Guss eines mittelalterlichen Aquamaniles in originaler Technik stand schon lange an. Vor über einem Jahr habe ich den Halberstädter Aquamanilen in originaler Technik modelliert. Gestützt wird das auf die Aufzeichnungen des Bendiktinermönchs Theophlius Presbyter. In seinem Manuskript, der schedula diversarum artium beschreibt Theophilus im 61. Kapitel die Herstellung eines gegossenen Rauchfasses. Die Beschreibung ist derart genau, dass einem in den Gießkünsten bewandertem Handwerker vor keine Schwierigkeiten stellt jegliche Plastik in dieser Technik auszuführen. Neben der Schriftquelle zum Guss von hohlen Gegenständen kamen mir die Ergebnisse der Untersuchungen zu Gute, die ich in den letzten drei Jahren an mittelalterlichen Gussformresten und Tiegeln aus Dinant und Namur in Belgien durchgeführt habe.
Lehmform eines Löwenaquamaniles. Die Lehmform entspricht in ihrem Aufbau und ihrer Zusammensetzung der mittelalterlicher Gussformen.
Guss eines mittelalterlichen Aquamaniles
Die Form wurde drei Tage vor dem Guss aus Formlehm aufgebaut und über heißen Holzkohlen ausgeschmolzen. Danach wurde die Form im Holzkohlenfeuer gebrannt. Auch hierzu können wir uns auf Theophilus verlassen: Die Form wird mit Holzkohle bedeckt und diese werden entzündet, sobald die Form unter den glühenden Holzkohlen sichtbar wird wird neue Holzkohle aufgelegt. Das Ganze wird dreimal wiederholt . Der Anschnitt ist denkbar einfach über die Füße ausgeführt. Alle vier Füße sind offen und wurden um einige Zentimeter verlängert. Aus diesem Grund wird die Form kopfüber aufgestellt um gegossen zu werden. Die Legierung für den Guss ist eine Vierstofflegierung aus Kupfer, Zink, Zinn und Blei, CuZn13Sn8Pb2, und wurde für diesen Aquamanilen legiert. Es handelt sich also um einen bleihaltigen Rotguss.
References
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2 comments | tags: Archäometallurgie, Experimentelle Archäologie, Gießen, Mittelalter, Theophilus Presbyter, Verlorene Form, Wachsausschmelzverfahren | posted in Archaeometallurgie, Demonstration, Gießerei
Mai
10
2014
Bastian Asmus
Am 18. Mai bin ich im Erlanger Stadtmuseum und zeige dort die Herstellung der Halsringe von Kosbach. Es ist die Gelegenheit alle Fragen die man zur Archäometallurgie hat los zu werden. Natürlich geht es auch um alle anderen brennenden Fragen rund um das Thema Bronze. Wo kommt sie her? Was kann man damit machen? Welche Verfahren kann ich anwenden um Metallgegenstände herstellen? …
Den Funden von Kosbach ist aktuell noch bis zum 18. Mai eine Ausstellung im Erlanger Stadtmuseum gewidmet.
Als Vorlage dienen die archäologischen Zeichnungen und Kunststoffabgüsse der Halsringe von Kosbach. Außerdem wird es auch noch einen Steigbügelarmreif geben.
Archäologische Zeichnung der Ringe aus Kosbach aus Nadler & Kaulich 1980.
Neu modellierte Wachse der Ringe von Kosbach. In der Mitte der Steigbügelarmreif.
Die Wachse werden mit Lehm umhüllt und im Wachsausschmelzverfahren gegossen.
Die Veranstaltung findet ganztags von 11-18 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
Nachtrag: Die Güsse der Kosbacher Ringe haben sehr gut funktioniert. Die Verzierungen lassen sich ohne Weiteres mit gießen, so dass ein nachträgliches Eingravieren nicht notwendig ist. Allenfalls kann es nötig sein die Verzierung mit einer Punze nach zu ziehen.
Literatur:
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Nadler, M. and Kaulich, B. (1980) ‘Ein Grabhügel im Mönau-Forst bei Erlangen-Kosbach’, Vorzeit zwischen Main und Donau. Neue archäologische Forschungen und Funde aus Franken und Altbayern. Edited by K. Spindler, 26, pp. 173--205.
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