Mai
21
2015
Bastian Asmus
Dieses Greifen Aquamanile ist Anfang 2015 entstanden und kann ab dem 30. Mai 2015 im neu gegründeten Europäischen Hansemuseum betrachtet werden. Hierfür wurde der Greif von Ragna Asmus modelliert- Das Greifen Aquamanile hat ein Nürnberger Aquamanile aus dem 15. Jahrhundert zum Vorbild und ist heute im Metropolitan Museum New York zu sehen. Somit ist es erheblich jünger als das Löwen Aquamanile, das ich vor zwei Jahren modelliert habe. Continue reading
2 comments | tags: Bronzeguss, Gießerei, Gotik, Mittelalter, Wachsausschmelzverfahren | posted in Aquamanile, Archaeometallurgie, Gießerei, materielle Kultur, Reenactment, Rekonstruktionen
Aug
25
2014
Bastian Asmus
Seit längerem beschäftige ich mich mittelalterlicher Gusstechnologie, und der Guss eines mittelalterlichen Aquamaniles in originaler Technik stand schon lange an. Vor über einem Jahr habe ich den Halberstädter Aquamanilen in originaler Technik modelliert. Gestützt wird das auf die Aufzeichnungen des Bendiktinermönchs Theophlius Presbyter. In seinem Manuskript, der schedula diversarum artium beschreibt Theophilus im 61. Kapitel die Herstellung eines gegossenen Rauchfasses. Die Beschreibung ist derart genau, dass einem in den Gießkünsten bewandertem Handwerker vor keine Schwierigkeiten stellt jegliche Plastik in dieser Technik auszuführen. Neben der Schriftquelle zum Guss von hohlen Gegenständen kamen mir die Ergebnisse der Untersuchungen zu Gute, die ich in den letzten drei Jahren an mittelalterlichen Gussformresten und Tiegeln aus Dinant und Namur in Belgien durchgeführt habe.
Lehmform eines Löwenaquamaniles. Die Lehmform entspricht in ihrem Aufbau und ihrer Zusammensetzung der mittelalterlicher Gussformen.
Guss eines mittelalterlichen Aquamaniles
Die Form wurde drei Tage vor dem Guss aus Formlehm aufgebaut und über heißen Holzkohlen ausgeschmolzen. Danach wurde die Form im Holzkohlenfeuer gebrannt. Auch hierzu können wir uns auf Theophilus verlassen: Die Form wird mit Holzkohle bedeckt und diese werden entzündet, sobald die Form unter den glühenden Holzkohlen sichtbar wird wird neue Holzkohle aufgelegt. Das Ganze wird dreimal wiederholt . Der Anschnitt ist denkbar einfach über die Füße ausgeführt. Alle vier Füße sind offen und wurden um einige Zentimeter verlängert. Aus diesem Grund wird die Form kopfüber aufgestellt um gegossen zu werden. Die Legierung für den Guss ist eine Vierstofflegierung aus Kupfer, Zink, Zinn und Blei, CuZn13Sn8Pb2, und wurde für diesen Aquamanilen legiert. Es handelt sich also um einen bleihaltigen Rotguss.
References
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2 comments | tags: Archäometallurgie, Experimentelle Archäologie, Gießen, Mittelalter, Theophilus Presbyter, Verlorene Form, Wachsausschmelzverfahren | posted in Archaeometallurgie, Demonstration, Gießerei
Apr
16
2013
Bastian Asmus
Dieses Aquamanile aus Bronze hat das Aquamanile des Halberstädter Domschatzes zum Vorbild und ist heute noch als einer der wenigen Aquamanilien im ursprünglichen Funktionszusammenhang erhalten geblieben . Aquamanile, zuweilen auch als Aquaemanale, Aquimanile, Aquamanilia bezeichnet, setzt sich aus den lateinischen Worten aqua, für Wasser und manus, die Hand zusammen. Der Begriff wurde im Mittelalter vorrangig für das Auffangbecken des Wassers verwendet, das eigentliche Gießgefäß wurde in der Regel als urceus, also lateinisch für Krug, bezeichnet . Aquamanile dienten der rituellen Handwaschung der Priester vor der Messe. Die Sitte der Handwaschung war aber nicht auf den liturgischen Gebrauch beschränkt. In Haushalten mit hohem sozialen Status ist der Gebrauch von Aquamanilien ebenfalls anzutreffen gewesen. Diese unterschieden sich zum Teil in ihren Motiven. Während beispielsweise Greif und Löwe in der Liturgie Anwendung fanden, kamen Reiter (Ritter) oder das bekannte Aristoteles und Phyllis Aquamanile an gehobenen Tafeln zum Einsatz.
Detailaufnahme der Mähne des Aquamanilen
Im letzten Monat habe ich ein Aquamanile des 13. Jahrhunderts modelliert und in der Gießereiwerkstatt in Bronze gegossen. Da das Löwenaquamanile im Wachsausschmelzverfahren nach der verlorenen Form gegossen wurde, musste ein Wachsmodell modelliert werden. Dieses wurde, wie es der Benedektiner Mönch und Goldschmied Theophilus Presbyter beschrieben hatte, über einen Kern aus Lehm hergestellt.
Dazu wurden Wachsplatten hergestellt und im warmen Zustand an den Kern angelegt. Auch dies schildert Theophilus. Es wäre auch möglich gewesen eine Wachsschicht durch wiederholtes Tauchen zu erzeugen. Allerdings ist diese Methode in den Schriftquellen nicht erwähnt. Nach dem Aufbringen der Wachsschicht wurden die Details des Löwen modelliert und mit einer feinen Verzierung bedacht, wie z.B. an der Mähne.
Portraitaufnahme des Aquamanilen
Das Aquamanile wiegt 4.9 kg und hat ein Fassungsvermögen von 1.35 l. Der neu geschaffene Löwe kann in seiner ursprünglichen Funktion als Wasserspender bei der Handwaschung bei den Veranstaltungen des französischen Projekts Fief et chevalerie zur Geschichtsdarstellung des 12. und 13. Jahrhunderts erlebt werden.
Literatur:
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Mende, U. (2008) ‘Katalogbeitrag 52’, in M. Brandt (ed.) Bild & Bestie. Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit. Schnell und Steiner, pp. 378--379.
Knesebeck, H.W. von dem (2008) ‘Zur Inszenierung und Bedeutung von Aquamnilien’, in M. Brandt (ed.) Bild & Bestie. Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit. Schnell und Steiner.
Medieval bronze aquamanile in the form of a lion
Bild 1 von 7
Dies ist eine Neuschöpfung des mittelalterlichen bronzenen Löwenaquamaniles von Halberstadt.
Das Original ist im Halberstädter Dommuseum.
This is a lion aquamanile that was made after the medieval bronze aquamanile of Halberstadt. The original is in the Halberstädter Dommuseum.
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