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Apr 19 2024

Renaissance Kunstguss: Neuer Artikel!

Bastian Asmus

Ein neuer Artikel über die Gießereitechnologie der Renaissance wurde gerade veröffentlicht. Hier untersuchen wir sowohl die chemische Zusammensetzung der verwendeten Legierungen als auch die Primärquellen bezüglich der Herstellung der „Schwarzen Mander“ des Grabmals von Kaiser Maximilian I.“

Image of the calculated wall thickness of the of Theoderic the great, based on the mass of the statue.
Reconstruction of Renaissance Casting methods.
Rekonstruktion des Renaissance Kunstguss. Unter anderem wurde die durchschnittliche Dicke von Theoderich dem Großen auf der Grundlage seines Gewichts berechnet.“

Der gesamte Artikel ist als open acces Artikel hier erhältlich https://doi.org/10.1007/s40962-024-01299-4

Die 28 „Schwarzen Mander“ gehören zweifellos zu den prächtigsten was der Renaissance Kunstguss hervorgebracht hat. Die monumentalen Messingstatuen der Renaissance wurden vom Heiligen Römischen Kaiser Maximilian I. für sein Grabmal zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Auftrag gegeben. Sie wurden allerdings erst mehr als 30 Jahre nach dem Tod des Kaisers fertiggestellt und sind nun Teil seines Kenotaphs in der Hofkirche in Innsbruck. Die Überarbeitung der Originalmanuskripte und Briefe, die zwischen Maximilian I. und den verschiedenen Künstlern ausgetauscht wurden, erhellt den Herstellungsprozess und die Herausforderungen, denen die Künstler bei der Herstellung der Statuen gegenüberstanden. Darüber hinaus wurden die Legierungen, die bei der Herstellung der Statuen verwendet wurden und nun alle durch Patinierungsprozesse geschwärzt sind, durch nicht-invasive chemische Analysen aller Statuen identifiziert.“

Introduction

The 28 Schwarze Mander are without a doubt amongst the most stunning brass statues of the Renaissance period. They were commissioned by Maximilian I, the Holy Roman Emperor, for his funeral monument in the early 16th century but took over 30 years to complete after his death. Originally, the emperor wanted 40 statues of ancestors and saints of the Habsburg family and 100 statuettes of other saints associated with the House of Habsburg, as well as a sarcophagus for the emperor himself. In the end, 28 statues (Table 1), 23 statuettes and 34 busts of emperors (of which only 21 have survived) were created. The sarcophagus was replaced by a cenotaph with the kneeling statue of Maximilian I, the four virtues and 24 marble reliefs. Maximilian I, at the end, was buried in Wiener Neustadt.

Lesen Sie hier den Artikel zu Ende: https://doi.org/10.1007/s40962-024-01299-4

Literatur

Mödlinger, M., Asmus, B. and Ghiara, G. (2024) ‘The “Schwarze Mander” of the Court Church in Innsbruck, Austria: Manufacture and Production of Monumental Brass Statues in the Renaissance’, International Journal of Metalcasting [Preprint]. Available at: https://doi.org/10.1007/s40962-024-01299-4.

Feb 14 2023

Spätbronzezeitliche Steinbearbeitung und ältester Stahl der Iberischen Halbinsel

Bastian Asmus
Bronzezeitliche Stele aus Baracal, Portugal. Mit Schwert, Schild und Lanzendarstellung

Bronzezeitliche Stele aus Baracal in Portugal. Zu sehen sind Lanze, Schild und Schwert.

Soeben ist unser neuester Artikel zur spätbronzezeitlichen Steinbearbeitung erschienen. Der Artikel befasst sich mit der Charakterisierung und Herkunft der bearbeiteten Stelen, sowie mit den Möglichkeiten diese herzustellen. Unser Projekt, initiiert von Ralph Araque Gonzalez von der Uni Freiburg,  hat hierfür neben der archäometrischen und archäologischen Untersuchung der Funde mit den Methoden der experimentellen Archäologie eine Hypothese formuliert, wie diese Stelen entstanden sein könnten.

Hierbei identifizierten wir den ältesten bekannten Stahl der Iberischen Halbinsel (10.-8. Jh. v. Chr.). Das Bild zeigt die kohlenstoffreichste Partie des Meißels, mit einem Kohlenstoffgehalt von etwa 0.75% C. Der Meißel ist heterogen zusammengesetzt und weist auch Bereiche mit etwa 0,2% C  auf. Mehr dazu im verlinkten Artikel.

Der Artikel ist hier abrufbar: https://authors.elsevier.com/c/1gZzA15SlTyzU9

Eine metallogrphische Aufnahmen des Meussels von Rocha do Vigio. Bildbreite 240µm. Nital. Der Aussdchnitt zeigt die kohlenstoffreichste Partie des Meissels mit etwa 0.75 % C-
A metallographic cross section of the steel chisel from Rocha do Vigio, Portugal, dated to 900BC.
The section is 240µm in length and shows for the most part, i.e. for about 90 % of the area pearlite with  the remainder being allotriomorphic ferrite. This translates to about 0.75% carbon contents.

This section basically only shows pearlite with very little allotriomorphic ferrite. Carbon content is calculated to be aorund 0.75% C.

Literatur

Araque Gonzalez, R., Asmus, B., Baptista, P., Mataloto, R., Díaz, P.P., Rammelkammer, V., Richter, A., Vintrici, G., Ferreiro Mählmann, R., 2023. Stone-working and the earliest steel in Iberia: Scientific analyses and experimental replications of final bronze age stelae and tools. Journal of Archaeological Science 152, 105742. https://doi.org/10.1016/j.jas.2023.105742

Sep 30 2021

Mini-Doku: Eine neue Hakenbüchse für das Museum Schloss Salder

Bastian Asmus

Wir bleiben im späten Mittelalter und bei den Feuerwaffen, genauer bei den Hakenbüchsen. Ein Thema, das mich fasziniert, nicht wegen der Anwendung der Feuerwaffen, die ich ablehne, sondern wegen der Ingenieursleistung der Gießer im späten Mittelalter.

Bohren von Vollmetall war im späten Mittelalter nicht möglich. Die Bohrer, oder Neber, wie sie hießen waren schlicht nicht gut genug um Bronze zu bohren. Was es gab, waren Neber, die aber eher als Reibahlen, oder bestenfalls zum geringfügigen Aufbohren taugten.

Ein spätmittelalterlicher Bohrer, Neber genannt. Der text besagt: ein Neber dii püxn aüf zü porn.

 

Was hat das nun mit den Gießern zu tun?

Ganz einfach: Da der Lauf nicht gebohrt werden konnte, musste er gegossen werden. Dies führ zu außerordentlichen Schwierigkeiten, die umso größer werden, je länger und dünner die Läufe werden.

Das Museum Schloss Salder besitzt ein Hakenbüchsenfragment, das auf Burg Lichtenberg bei Salzgitter gefunden wurde und ist auf mich zugekommen, ob es möglich sei, die zugehörige Hakenbüchse zu rekonstruieren. Ziel ist eine beschussfähige (Böller) Hakenbüchse, die zusammen mit der Hakenbüchsenfragment im Museum Schloss Salder ausgestellt werden soll.

Der oben erwähnte Wunsch nach dem Beschuss, erlegt uns einige Einschränkungen auf, die im Einzelnen diskutiert werden müssen, da wir in diesen Punkten vom original abweichen müssen.

Ich habe mich dazu entschieden dieses Projekt als Mini Dokumentarfilm zu begleiten. Im ersten Teil beschreibe im Video zunächst woher der Fund  stammt und was Hakenbüchsen überhaupt sind. Wozu hat man sie verwendet? Wann kamen sie auf? Wie ist der Fund zu datieren? Welcher Vergleichsstücke gibt es?

Welche Schwierigkeiten es mit sich bringt aus einem Fragment eine komplette Hakenbüchse zu rekonstruieren, wird in der Doku ebenso thematisiert, wie die Tatsache, dass es sich bei der Rekonstruktion natürlich nur um eine Hypothese handeln kann, denn der Fund ist ziemlich einzigartig!

Literatur

Stephan Möslein (2008) ‘Frühbronzezeitliche Depotfunde im Alpenvorland – neue Befunde’, in. Vorträge des 26. NIederbayerischen Archäologentages, Deggendorf, Rahden/Westfalen, pp. 109–130.
J.J. Butler (2002) ‘Ingots and Insights: Reflections on Rings and Ribs’, in Die Anfänge der Metallurgie in der alten Welt =: The beginnings of metallurgy in the old world. Rahden, Westf: Verlag Marie Leidorf (Forschungen zur Archäometrie und Altertumswissenschaft, Bd. 1), pp. 229–243.
‘Ingots and Insights: Reflections on RIngs and Ribs’ (no date) in, pp. 229–243.
Dines, I. (2010) ‘The Theophilus Manuscript Tradition Reconsidered in the Light of New Manuscript Discoveries’, in Mauiège, M. and Westerman-Angerhausen, H. (eds) Zwischen Kunsthandwerk und Kunst: Die Schedula diversarum artium. Berlin/Boston: de Gruyter, pp. 3–14.
Rossi, J.-B. de (1890) ‘Cloche, avec inscription dédicatoire, du VIIIe ou IXe siècle, trouvée à Canino’, Revue de l’art chrétien, (33), pp. 1–5. Available at: https://archive.org/details/revuedelartchr1890lill.
Drescher, H. (1961) ‘Zwei mittelalterliche Gießereien auf dem Gelände des ehemaligen Hamburger Doms’, Hammaburg, A. F. 8, pp. 107–132.
Drescher, H. (1968) ‘Mittelalterliche Bronzegrapen aus Lübeck’, Der Wagen. Ein lübeckisches Jahrbuch, pp. 164–171.
Drescher, H. (1982) ‘Zu den bronzenen Grapen des 12.-16. Jahrhunderts aus Nordwestdeuschland’, in Pohl-Weber, R. (ed.) Aus dem Alltag der Mittelalterlichen Stadt. Handbuch zur Sonderausstellung. Bremen, pp. 157–174.
Drescher, H. (1986) ‘Zum Guss von Bronze, Messing und Zinn “um 1200”’, Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters, Beiheft 4, pp. 389–405.
Drescher, H. (1987) ‘Ergänzende Bemerkungen zum Giessereifund von Bonn-Schwarzrheindorf’, in Janssen, W. (ed.) Eine mittelalterliche Metallgießerei in Bonn-Schwarzrheindorf. (Rheinische Ausgrabungen), pp. 201–227.
Drescher, H. (1992) ‘Glocken und Glockenguss im 11. und 12. Jahrhundert’, in Waurick, G. and Böhme, H. W. (eds) Das Reich der Salier 1024 - 1125 : Katalog zur Ausstellung des Landes Rheinland-Pfalz; [Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz, Speyer, vom 23. März bis 21. Juni 1992]. Sigmaringen: Thorbecke (Publikationen zur Ausstellung ‘Die Salier und Ihr Reich’ / Ausstellung Das Reich der Salier 1024 - 1125, 1992 Speyer), pp. 405–414.
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Drescher, H. (1993) ‘Zur Herstellungstechnik mittelalterlicher Bronzen aus Goslar. Der Marktbrunnen, der neu gefundene Bronze Vogel, der Greif vom Kaiserhaus und der Kaiserstuhl’, in Goslar Bergstadt - Kaiserstadt in Geschichte und Kunst. Göttingen, pp. 251–301.
Drescher, H. (1993) ‘Zur Technik berwardinischer Silber- und Bronzegüsse’, in Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen: Katalog der Ausstellung, Hildesheim 1993. Band 1, pp. 337–351.
Drescher, H. (1995) ‘Gießformen früher Glocken aus Mainz’, Mainzer Zeitschrift, 90/91, pp. 183–225.
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Thornton, C., Rehren, T. and Pigott, V. (2009) ‘The Production of Speiss (Iron Arsenide) during the Early Bronze Age in Iran’, Journal of Archaeological Science, 36(2), pp. 308–316.
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Thornton, C. (2009) ‘The Emergence of Complex Metallurgy on the Iranian Plateau: Escaping the Levantine Paradigm’, Journal of World Prehistory, 22(3), pp. 301–327. doi: 10.1007/s10963-009-9019-1.
Thornton, C. P. (2007) ‘Of brass and bronze in prehistoric Southwest Asia’, in Metals and Mines. Studies in Archaeometallurgy, pp. 123–135.
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Sep 29 2021

Metallographische Untersuchung einer bronzenen Handbüchse

Bastian Asmus

Eine metallographische Untersuchung für eine bronzenes Handrohr: Was sind Lunker? Was sind Gaseinschlüsse? Wie lassen sie sich unterscheiden? Wie entstehen sie? Was ist ein dendritisches Gefüge? Und was bedeutet das für die mechanischen Eigenschaften? Im Video gibt es die Antworten auf diese Fragen…

In diesem Video dokumentiere ich wie eine in der Werkstatt entstandene Handbüchse untersucht wird. Es handelt sich dabei um die Rekonstruktion der Handbüchse oder des Handrohrs von Borgholm, einer sehr frühen, kleinen Handbüchse die in Schweden gefunden wurde.  Die Büchse wurde experimentell gegossen und wird nun auf mögliche Gussfehler untersucht. Außerdem werden ein paar Grundbegriffe der Metallographie geklärt.

Zunächst lege ich einen Schnitt durch die komplette Büchse,um festzustellen wie gut – oder schlecht – der Guss ist. Sehen wir viele Einschlüsse oder wenige? Kam es zu über mäßiger Reaktion mit der Formwand?Hat das Schmelzen geklappt? Hat die Schmelze zu viel Gas aufgenommen?  Dies sind nur ein paar grundlegende Fragen, die jeden Gießer interessieren. Die metallographische Untersuchung kann viele dieser Fragen beantworten.

Die Probe wird zunächst mit geschliffen, danach mit 3 µm Diammantsuspension poliert. Angeätzt wird mit alkoholischer Eisenchloridlösung. Dadurch wird das Kristallgefüge sichtbar gemacht und kann dann unter dem Mikroskop interpretiert werden.

Dieses Video steht im Zusammenhang einer größeren Fragestellung zur Entwicklung des Gießereiwesens in Europa ab dem frühen Mittelalter.  Der Büchsenguss steht in engem Zusammenhang mit Innovationen im Gießereiwesen, da er ab dem späten Mittelalter wichtige Impulse beisteuert. Dies ist vor allem darin begründet, dass die Gießerei nun aufgrund der mechanischen Anforderungen an die Geschütze gezwungen wurde ihre Verfahren zu verbessern.


Sep 29 2021

Danzig Handrohr

Bastian Asmus

Wiltu ein puchsn gießn sei sy gros oder klayn

Das Handrohr oder die Handbüchse von Danzig ist eine ungewöhnliche, sehr frühe Form einer Feuerwaffe. Ungewöhnlich ist das Handrohr weil sie an der Mündung eine dreigesichtige Darstellung zeigt. Sie wird von einigen Kollegen als Darstellung des slawischen Gottes Triglav interpretiert .

Wie alt ist das Handrohr von Danzig?

Leider ist das Handrohr von Danzig nicht genau datierbar, da die Fundumstände unklar sind. Wir wissen das ungefähre Funddatum: um die 1920er Jahre. Es gibt zwei konkurrierende Angaben:

  1. Sie stammt aus der Gegend von Schwedt, von einem Teich auf einem Gutshof
  2. Sie stammt aus der Nähe der Stadt Danzig, und ist bei Baggerarbeiten aufgetaucht

Die Handbüchse war lange im Privatbesitz und wurde 2014 bei Christies versteigert. Heute befindet sich in den Sammlungen der Royal Armouries in England. Anhand der stilistischen Merkmale ist die Handbüchse vermutlich zwischen der Mitte des 14. und Beginn des 15. Jahrhunderts nach Christus entstanden.

In diesem Video zeige ich euch, wie ich das Danzig Handrohr im späten Mittelalter im Wachsausschmelzverfahren gegossen hätte. Ich habe zunächst ein Originalwachs modelliert. Danach machte ich eine Form aus einem feuerfesten Stoff: Formlehm. Beim Brennen der Form läuft das Wachs aus der Form und hinterlässt den Formhohlraum im Lehm. In diesen kann die Bronze eingegossen werden. Zur Entformung muss ich die Gussform zerschlagen: Die Form ist verloren, jedes Gussstück somit ein Unikat..

Welches Material?

Leider liegen bis heute keine genauen Zusammensetzungsanalysen des Handrohrs vor. Es ist definitiv eine Kupferlegierung, Messing scheidet für die Zeitstellung und Region aus. Es bleiben Kupfer und Zinnbronze. Stark Kupfer reiche Legierung sind zwar ein ungeeigneter Werkstoff, diese wurden aber wie neuere Untersuchungen an einer anderen Büchsen zeigen, tatsächlich verwendet . Zudem lässt sich am den zahlreichen Rehnungen aus dem Deutschordensgebiet nachweisen, das Kupfer offenbar für den Büchsenguss Verwendung fand .

Im zweiten Teil des Videos zum Handbüchsenguss zeige ich euch wie das Danzig Handrohr fertig stelle.  Grate müssen per Meißel entfernt, die Oberfläche an einigen Stellen mit der Feile und dem Schaber bearbeitet werden. Schließlich mache ich noch den Eschenschaft für Handbüchse. Es ist ein einfacher Stangenschaft, wie wir ihn beispielsweise aus dem Landshuter Zeugausinventar kennen.

Als Archäometallurge vom Labor für Archäometallurgie untersuche ich die Metallurgie unserer Vorfahren. Hierzu bediene ich mich meines Handwerks als Kunstgießer, der historischen und archäologischen Disziplinen, sowie den materialwissenschaflichen Disziplinen der  Naturwissenschaften.

Literatur

Stephan Möslein (2008) ‘Frühbronzezeitliche Depotfunde im Alpenvorland – neue Befunde’, in. Vorträge des 26. NIederbayerischen Archäologentages, Deggendorf, Rahden/Westfalen, pp. 109–130.
J.J. Butler (2002) ‘Ingots and Insights: Reflections on Rings and Ribs’, in Die Anfänge der Metallurgie in der alten Welt =: The beginnings of metallurgy in the old world. Rahden, Westf: Verlag Marie Leidorf (Forschungen zur Archäometrie und Altertumswissenschaft, Bd. 1), pp. 229–243.
‘Ingots and Insights: Reflections on RIngs and Ribs’ (no date) in, pp. 229–243.
Dines, I. (2010) ‘The Theophilus Manuscript Tradition Reconsidered in the Light of New Manuscript Discoveries’, in Mauiège, M. and Westerman-Angerhausen, H. (eds) Zwischen Kunsthandwerk und Kunst: Die Schedula diversarum artium. Berlin/Boston: de Gruyter, pp. 3–14.
Rossi, J.-B. de (1890) ‘Cloche, avec inscription dédicatoire, du VIIIe ou IXe siècle, trouvée à Canino’, Revue de l’art chrétien, (33), pp. 1–5. Available at: https://archive.org/details/revuedelartchr1890lill.
Drescher, H. (1961) ‘Zwei mittelalterliche Gießereien auf dem Gelände des ehemaligen Hamburger Doms’, Hammaburg, A. F. 8, pp. 107–132.
Drescher, H. (1968) ‘Mittelalterliche Bronzegrapen aus Lübeck’, Der Wagen. Ein lübeckisches Jahrbuch, pp. 164–171.
Drescher, H. (1982) ‘Zu den bronzenen Grapen des 12.-16. Jahrhunderts aus Nordwestdeuschland’, in Pohl-Weber, R. (ed.) Aus dem Alltag der Mittelalterlichen Stadt. Handbuch zur Sonderausstellung. Bremen, pp. 157–174.
Drescher, H. (1986) ‘Zum Guss von Bronze, Messing und Zinn “um 1200”’, Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters, Beiheft 4, pp. 389–405.
Drescher, H. (1987) ‘Ergänzende Bemerkungen zum Giessereifund von Bonn-Schwarzrheindorf’, in Janssen, W. (ed.) Eine mittelalterliche Metallgießerei in Bonn-Schwarzrheindorf. (Rheinische Ausgrabungen), pp. 201–227.
Drescher, H. (1992) ‘Glocken und Glockenguss im 11. und 12. Jahrhundert’, in Waurick, G. and Böhme, H. W. (eds) Das Reich der Salier 1024 - 1125 : Katalog zur Ausstellung des Landes Rheinland-Pfalz; [Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz, Speyer, vom 23. März bis 21. Juni 1992]. Sigmaringen: Thorbecke (Publikationen zur Ausstellung ‘Die Salier und Ihr Reich’ / Ausstellung Das Reich der Salier 1024 - 1125, 1992 Speyer), pp. 405–414.
Drescher, H. (1993) ‘Ein Kommentar zu: Gerhard Laub, Zum Nachweis von Rammelsberger Kupfer in Kunstgegenständen aus Goslar und in anderen Metallarbeiten des Mittelalters’, in Goslar Bergstadt - Kaiserstadt in Geschichte und Kunst, pp. 313–316.
Drescher, H. (1993) ‘Zur Herstellungstechnik mittelalterlicher Bronzen aus Goslar. Der Marktbrunnen, der neu gefundene Bronze Vogel, der Greif vom Kaiserhaus und der Kaiserstuhl’, in Goslar Bergstadt - Kaiserstadt in Geschichte und Kunst. Göttingen, pp. 251–301.
Drescher, H. (1993) ‘Zur Technik berwardinischer Silber- und Bronzegüsse’, in Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen: Katalog der Ausstellung, Hildesheim 1993. Band 1, pp. 337–351.
Drescher, H. (1995) ‘Gießformen früher Glocken aus Mainz’, Mainzer Zeitschrift, 90/91, pp. 183–225.
Drescher, H. (1999) ‘Die Glocken der karolingerzeitlichen Stiftdkirche bei Vreden, Kreis Ahaus’, in Stiegemann, C. and Wemhoff, M. (eds) 799, Kunst und Kultur der Karolingerzeit: Karl der Grosse und Papst Leo III. in Paderborn: Katalog der Ausstellung, Paderborn 1999. Mainz: P. von Zabern, pp. 356–364.
Janssen, W. (1987) ‘Eine mittelalterliche Metallgießerei in Bonn- Schwarzrheindorf. Mit Beiträgen von Hans Drescher, Christoph J. Raub und Josef Riederer.’, in Beiträge zur Archäologie des Rheinlandes. Rheinische Ausgrabungen. Köln, pp. 135–235.
Haiduck, H. (1997) ‘Die mittelalterliche Gussform eines Taufkessels aus der Kirche von Cappel (Kreis Cuxhaven)’, Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters, 25/26, pp. 87–105.
Sugaki, A. et al. (1981) ‘Hydrothermal synthesis of nukundamite and its crystal structure’, American Mineralogist, 66, pp. 398–402.
Suhling, L. (1997) ‘Kupfer- und Silberhütten in Buchillustrationen der frühen Neuzeit’, Berichte der Geologischen Bundesanstalt, 41, pp. 219–231.
Telle, R. and Thönnißen, M. (2006) ‘Prähistorische feuerfeste Werkstoffe und ihre Weiterentwicklung in keltischer und römischer Zeit’, Prähistorische feuerfeste Werkstoffe und ihre Weiterentwicklung in keltischer und römischer Zeit, 43(2), pp. 55–87.
Thies, H. (1993) ‘Goslar und die frühen niedersächsichen Gebäude’, in Goslar Bergstadt - Kaiserstadt in Geschichte und Kunst, pp. 95–113.
Tholl, S. (2001) ‘Macht und Pracht’, in Der Rammelsberg. Tausend Jahre Mensch – Natur – Technik. Band 2, pp. 302–315.
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Jul 6 2019

Ziselieren wie in der Romanik

Bastian Asmus
Das Zieselieren des Löwenaquamaniles in Bild und Ton.

In diesem Artikel geht es um die Nacharbeit, das Ziselieren dieses Aquamaniles, wie es in der Romanik möglich gewesen wäre. Um die gießtechnisch bedingten Löcher zu verschließen, wird in der modernen Kunstgießerei ein WIG Schweißgerät verwendet. Ich verwende hier aber genau zurecht gefeilte Stücke der gleichen Legierung, die dann mit Weichlot eingelötet werden. Als Weichlot dient Zinn.

Bild eines Löwenaquamaniles, das von Dr. Bastian Asmus nach einem Original aus der Romanik modelliert und ziselert urde.

Löwenaquamanile nach einem Original von AD 1200. Das Aquanmanile wurde wie in der Romanik nur von Hand ziseliert und graviert.

Was wissen wir über Ziselieren in der Romanik?

Von Vergleichsfunden wissen wir dass Löcher mit kleinen Metallstücken verlötet wurden. Dabei ist zu beobachten, dass die eingesetzten Stücke regelmäßgie Kanten, also rund, oder rechteckig sind . Das ist gut nachzuvollziehen, denn diese Stücke mussten manuell hergestellt und eingepasst werden.

Während der Arbeit an der Rekonstruktion habe ich festgestellt, dass die plastische Verformbarkeit der verwendeten Kupferlegierungen von großem Vorteil ist: Die einzusetzenden Stücke können über Feilen und Schleifen hinaus auch durch Eintreiben an die entsprechende Form des Lochs angepasst werden. Dies hilft den Lötspalt möglichst klein und nahezu unsichtbar zu gestalten.

In diesem ersten Versuch geht es um die Annäherung an das mittelalterliche Verfahren. Fragestellung ist hier in erster Linie, ob es möglich ist mit Weichlot praktikable und anwendungstaugliche Verfahren zu finden, um ein wasserdichtes und ein mechanisch belastbare Verlötung herzustellen. Um die Erfolgschance der Reparatur zu gewährleisten wurde der Versuch zunächst mit handelsüblicher Lötflamme und Zinnlot durchgeführt.

Neben der Verschließen der gusstechnisch bedingten Öffnungen, war es notwendig die Oberfläche zu feilen, hierbei habe ich zum großen Teil handelsübliche Feilen eingesetzt. Allerdings musste ich mehrere gekröpfte Riffelfeilen herstellen, um an schwer zugängige Stellen zu gelangen. Hierzu wird in kurzer Zeit ein eigener Beitrag erscheinen.

Ausblick

Nachdem das Verlöten der einzusetzenden Stücke hervorragend funktioniert hat und zu brauchbaren Ergebnissen geführt hat, wird nun in einem zweiten Versuch zum mittelalterliche Lötverfahren, diese experimentell getestet werden. Hinweise zum Löten finden sich u.a. bei Theophilus Preybyter . Auf diese Weise nähern wir uns dem Ziselieren wie in der Romanik Schritt für Schritt.

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