Nov
2
2013
Bastian Asmus
Metallurgischer Stein ist ein Zwischenprodukt der Kupferverhüttung und befindet sich chemisch auf halbem Wege zwischen Erz und Metall. Stein entsteht bei der Verhüttung sulfidischer Erze. Geht man von Kupferkies auch als Chalkopyrit bezeichnet (CuFeS2) als Erz aus, so besteht dieses aus einem Teil Kupfer, einem Teil Eisen und zwei Teilen Schwefel. Zum Stein kann man auf verschiedenste Weisen gelangen. Eine Variante ist beispielsweise die Haufenröstung (Bild 1), bei der möglichst viel Schwefel und Eisen „verbrannt“, also oxidiert werden (z.B. Agricola 2003, Goldenberg 2000, Asmus 2012). Stein kann aber auch im Schachtofen entstehen, bzw. dort überdaueren. Wir finden ihn dann als Einschluss in der Schöacke (Bild 2). Vereinfachend könnte man dies mit folgender chemischer Reaktionsgleichung beschreiben:
Bild 1: Stein der beim Rösten von Rammelösberg Erzen entstanden ist. Man sieht deutlich ein eutektisches Gefüge aud Bornit in Kupferkies.
Fundort: Ochsenhütte, Granetal, Harz. Finder: Dr. Christoph Bartels, Deutsches Bergbaumuseum.
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Okt
8
2013
Bastian Asmus
Tethered shooting, auch als remote capture bezeichnet das Kontrollieren und Auslösen der Kamera mit Hilfe eines Computers. Es gibt eine Reihe von Linuxlösungen für sog. tethered shooting. Alle tethered shooting Lösungen setzen auf der Bibliothek gphoto2 auf die per Kommandozeile bedient wird. Wem eine grafische Bedienoberfläche lieber ist der nutzt darktable oder entangle. Für die Mikrophotographie und das Herstellen guter Mikrographien ist das eine unschätzbare Hilfe. Um eine Canon EOS 600D Digitalkamera anzusteuern habe ich mich für darktable entschieden, da es intuitiver zu bedienen war. Im Netz gibt es haufenweise Belege dafür dass die Kombination Ubuntu-Canon EOS 600D-Darktable funktioniert. Umso mehr habe ich mich gewundert als es auf Anhieb nicht funktionierte…
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Sep
20
2013
Bastian Asmus
Dieser Beitrag erläutert drei verschiedene Methoden, wie man einen Maßstab in eine Mikrophotographie einbaut, und zwar voll manuell, Programm gestützt, und voll automatisch mit einem Shell Skript. Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten dem Betrachter die originale Größe des photographierten Ausschnitts mit zu teilen: Erstens als Bildunterschrift die uns die Breite des Ausschnitts mitteilt, und, zweitens einen Maßstab. Die linke Mikrophotographie (Klick!) zeigt die Lösung mit einer unaufdringlichen Leiste am unteren Bildrand, die rechte Mikrophotographie zeigt eine Lösung mit Maßstab.
1. Manuelles Einfügen eines Maßstabs
2. Maßstab einfügen mit der wissenschaftlichen Bildverarbeitungssoftware ImageJ
3. Automatisches Einfügen mit Hilfe von Metadaten und Shell Skript
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Okt
7
2012
Bastian Asmus
Das EWS Mk2 Optik Werkzeug, neudeutsch lens wrench, ist ein verstellbarer Schlitzmutternschüssel und kann Schlitzmuttern mit Durchmessern bis zu 80 mm öffnen. Es ist somit für mikroskopische und fotografische Anwendungen bestens geeignet. Es verfügt über zwei verstellbare Schraubendreherklingen, mit je einer schmalen und einer breiten Klinge. Weder das Öffnen von großen Muttern, noch das Öffnen von feinen Muttern stellen ein Problem dar. Der großzügig dimensionierte Griff kann als Hebel genutzt werden um auch festsitzende Muttern zu lösen. Wer desöfteren alte Optiken auseinander nimmt, sei es zum Reinigen oder zum Umbau, der kommt um das Öffnen und Schließen von Schlitzmuttern nicht herum.
Eine weitere Besonderheit des Werkzeugs ist, das die Klingen an der Schmalseite des Griffes befestigt werden, um tief liegende Muttern lösen zu können.
Neben den flachen Standardklingen, gibt es auch Klingen mit runden Arbeitsenden, so dass der Schlüssel auch für Stirnlochmuttern, wie sie in Kleinbild- und Mittelformatobjektiven verwendet werden.
Den lens wrench können sie hier bestellen.
Entstehungsgeschichte des lens wrench
In Zusammenarbeit mit einigen Mitgliedern des Forums für Mikroskopie wurde das EWS Optik Werkzeug entwickelt, um dem Wunsch nach einem universell einsetzbaren Werkzeug für die im Optikbereich häufig anzutreffenden Schlitzmuttern nach zu kommen.
Technische Daten
- Der Klingenhalter besteht aus rostfreiem Stahl, V2A
- Die beiliegenden Standardklingen Klingen bestehen aus gehärtetem und angelassenem Werkzeugstahl
- Die Klingen lassen sich parallel verschieben
- Die Klingen werden mit je einer Rändelschraube fixiert
- Die Klingen besitzen je zwei Arbeitsenden, eines mit 2,5 mm und eines mit 4 mm Breite
- Für den Fall dass sich die großen Rändelschrauben ins Gehege kommen, kann eine Klinge auch mit einer normalen Linsenkopfschraube (Inbus, liegt bei) fixiert werden
- Der Klingenhalter verfügt über eine Millimeter Skala, so dass der Klingenabstand auch millimeterweise eingestellt werden kann
Optionales Zubehör
- Ungeschliffene Klingen sind erhältlich
- Schmalere Klingen können gegen Aufpreis angefertigt werden
- Mit Klingen mit zylindrischen Arbeitsenden fungiert er als verstellbarer Stirnlochmutternschlüssel
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Feb
16
2012
Bastian Asmus
Die Arbeit des Archäologen lässt sich auch an modernen Artefakten studieren. Ich möchte hier die Geschichte der Rekontruktion eines „modernen“ industriell gefertigten Teiles zeigen. Die Paralllelen zur Arbeit an urgeschichtlichen Funden ist erstaunlich! Sogar ein gewisser Interpretationsspielraum ist vorhanden, wenngleich die archäologische Deutung vergleichbar einfach ist.
Die Arbeit mit älteren Mikroskopen erfordert bisweilen eine Menge Geduld bis ein passende Zubehörteil angeboten wird. Obwohl das für mich nach wie vor so bleibt wenn es um Optiken geht, habe ich mich dazu entschlossen eine Rekonstruktion ganz anderer Art vor zu nehmen. Es handelt sich um die Rekonstruktion eines Mirkroskopstativfußes für ein älteres Zeiss Junior Mikroskop. Dieses Zeiss Baukastensystem erlaubte es dem damaligen Mikroskopiker, sich ein individuell angepasstes Mikroskop zusammen zu stellen. Die geringen Maße des Zeiss Junior Mikroskops machten dies zu einem idealen Begleiter auf Feldforschungen und dgl.; im folgenden schlicht Reisemikroskop genannt. Für das Reisemikroskop gab es einen rechteckigen Stativfuß mit besonders kleinen Abmessungen.
Oberseite des rekonstruierten Fußes
Der erste Arbeitsschritt ist die Recherche um an geeignete Vergleichsfunde zu gelangen. Ein Original Rechteckfuß ließ sich nicht auffinden. Also mussten Fotos und ein runder Fuß herhalten um sich dem der Form des Fußes anzunäheren. Mit diesen Informationen und einigen pers. comms. ließ sich eine erste Rekonstruktionszeichnung anfertigen.
Unterseite des rekonstruierten Fußes, mit Modifiaktionen, die den Fuß modernen Erfordernissen anpassen
Der nächste Schritt ist die Herstellung des Modells. Hierzu wird die maßstabsgetreue Zeichnung entsprechend des Schwindmaßes des zu vergießenden Werkstoffs skaliert. Im Falle von Al-Gusslegierungen beträgt die lineare Schwindung 0.8 – 1.5 %. Ich verwende den Richtwert von 1.2 %. Das Modell wird aus Holz hergestellt und entsprechend des zu vergießenden Metalls farbig lackiert: Grün für Leichtmetallguss, rot für Grauguss, gelb für Schwermetallguss.
Das Modell wurde aus amerikanischem Ahorn (Acer saccharum) hergestellt.
Amerikanischer Ahorn wird als Material für den Modellbau verwendet.
Das weiter ausgesägte Modell
Fertig ausgesägtes Modell
Die ausgesägte Kontur des Mdells.
Fertig lackiertes Modell des Mikroskopfußes.
Hier gehts weiter mit dem Formenbau
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